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The Story of the Ghost Wind Stallions

Die Geschichte der “Ghost Wind-Hengste”

(eine kleine deutsche Zusammenfassung)

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Die Geschichte der Ghost Wind Stallions (der „Geisterwind-Hengste“ oder Ghost Wind-Hengste) wird von den Einen als Mythos verstanden, ist aber in Tat und Wahrheit eine mündliche überlieferte Geschichte. Don LaLonde hat diese im Jahr 1990 unter Mithilfe von Frank Scripter verfasst, einem Foundation Appaloosa Züchter und einer der Gründer des FAHR (Foundation Appaloosa Horse Registry). Frank Scripter, den man den „Herr der Tigerschecken“ nannte, war ein grosser Liebhaber der alten schwarzen Leopard-Linien.

Dieses Buch kann an folgender Adresse bestellt werden (ist aber nach unserer Information aktuell vergriffen): Don LaLonde, 3168 5th street, Wayland, Mi, 49348, USA.

George Long Grass, ein Nez Percé Indianer, geboren 1860, hat diese Geschichte persönlich Don Lalonde erzählt, der sie dann einige Jahre später niedergeschrieben hat.
Der Grossvater von George Long Grass, geboren 1809, hiess Howling Elk. Er wohnte mit seinem Stamm im Reservat der Flat Head in Montana. Er hatte erzählt, wie sein Vater und Grossvater die Pferde von den Siletz- und Tillamook-Indianer in der Bucht des Tillamook in Oregon gekauft hatten. Diese Indianer betrieben Tauschhandel mit den russischen Booten, die in der Bucht anlegten. Sie kauften Pferde, die über Bord geworfen und an Land gezogen worden waren. Sie sagten auch, dass 1762 zwei gescheckte Hengste Tigerscheck Hengste) so an Land gebracht wurden und diese lokale Stuten gedeckt hätten, bevor sie wieder an Bord gebracht worden seien, ohne jedoch ihre Dauer des Aufenthaltes an Land zu präzisieren. Diese Erzählung stellt die reine spanische Abstammung der Appaloosa ernsthaft in Frage.

Nachkommen dieser Hengste, die „Ghost Wind Stallions“ wurden als starke „Medizin“ geschätzt, deren Wert denjenigen eines Menschenlebens übertraf. Sie waren selten und erschienen nicht in jeder Generation. Sie mussten der direkten väterlichen Linie entstammen. Diese Pferde hatten lack-schwarze Flecken über den Knochenvorsprüngen des Gesichtes und weisse oder schwarze Beinabzeichen.
Ihr Körper war ein „silbernes“ Weiss und sie besassen eine Handvoll Tupfen ausschliesslich auf der linken Körperseite. Sie hatten eine gescheckte Haut um die Nüstern, den Anus und den Hodensack und ihre Mähne war wie ein Pelz. Der Stamm sagte, dass diese Pferde wild seien im Sinn, dass sie niemand besitzen konnte; man war eher ihr Wärter.

Man sagte ihnen auch nach, dass sie aus dem Morgendunst erscheinen konnten, ohne dass Ihr Kommen bemerkt würde; sie materialisierten sich wie aus dem Nichts wundersam hinter einem, auftauchend aus dem Nebel wie Geister.

In einem Kampf oder Scharmützel, in einem Schneesturm oder im Nebel waren sie so gut wie unsichtbar.

Ihre Farbe war nicht der einzige Grund weshalb sie so beliebt waren. Sie waren ausserordentlich intelligent, ruhig und geschickt.

Sie wurden als Hengste verehrt, waren aber auch perfekt ausgebildet für den Krieg. Im Gefecht sagte man ihnen nach, dass sie so ausgebildet waren, dass sie einen gegnerischen Reiter stürzten konnten, versuchten den Reiter zu töten, oder aus dem Gleichgewicht zu bringen, indem sie ihre Zähne und ihre Vorderhufe einsetzten. Schliesslich stürzten sie das Pferd selbst, falls notwendig. Sie konnten das Gefecht auch selber weiter führen, falls ihr Reiter gestürzt oder tot war.

Nach dem Gefecht, wurden sie einem kleinen Kind von 8 oder 10 Jahren anvertraut, das es eine Nacht lang auf der Weide hütete, bevor es am nächsten Tag ins Dorf zurück gebracht wurde. Dies zeigt die so spezielle Veranlagung dieser Hengste auf, die aus einem heftigen Kampf kommend einem kleinen Kind problemlos anvertraut werden konnten. Von da her erklärt sich auch der furchterregende Ruf der Pferde der Nez Percé Indianer.

Diese Hengste wurden vom Vater auf den Sohn übergegeben. Jener, der einen solchen Hengst anvertraut bekam, erhielt auch das dreieckige steinerne Amulett, das Symbol der Stärke, das seit Generationen die Besitzer der Ghost Wind Stallions begleitete. Der Wächter eines derartigen Hengstes musste diesen falls nötig mit dem Einsatz seines eigenen Lebens und jenem der Mitglieder seines Stammes beschützen.

Howling Elk besass einen Ghost-Wind-Hengst mit dem Namen Winged Hawk, geboren 1872. Dieser Hengst war der Sohn von Howling Eagle, einem Hengst geboren 1860 als Sohn eines schwarzen Leopard-Hengstes genannt Fire Eyes, der seinerseits 1840 geboren war.

Zu dieser Zeit kamen die weisse Pioniere und Goldsucher immer zahlreicher in diese Regionen des Nord-Westens. Abkommen wurden mit den Indianern unterzeichnet, die aber nie eingehalten wurden. Missionare erstellten Schulen und versuchten die Indianer zu bekehren. Im Jahr 1860 wurde eine reiche Goldader im Reservat der Nez Percé entdeckt, was noch viel mehr weisse Leute in diese Gegend lockte. Das im Jahr 1855 unterzeichnete Abkommen, das den Indianern den Besitz ihres Territoriums zugesichert hatte, wurde gebrochen. Das war der Grund für den „Nez Percé Krieg“, der 1877 ausbrach und dreieinhalb Monate gedauert hat (Anmerkung: die Flucht der Nez Percé unter Chief Joseph vom 17. Juli 1877 bis 05.10.1877).

Mitte April 1877, einen Monat vor Ausbruch des Krieges, musste die Familie des Hawling Elk in einen Canyon flüchten, nachdem ihr Dorf von Weissen zerstört worden war. Dort wurde diese Familie von einer Gruppe alkoholisierter Aufklärer angegriffen. Der Hengst Winged Hawk, der letzte Ghost Wind-Hengst wurde während dieses Überfalles von Howling Elk seinem Enkel George Long Grass zusammen mit dem dreieckigen Stein-Amulett anvertraut. George, damals 17-jährig, musste versprechen den Hengst zu beschützen und zu retten, geschehe was wolle.

Ein schreckliches Massaker begann. Howling Elk, der auf seinem Hengst Spotted Eagle reitend Soldaten niederrannte, wurde von einer Salve Kugeln erschossen. Der Vater von George Long Grass, Many Fingers, wurde mit Flintenschäften zu Tode geprügelt, seine Mutter wurde auf einen Spiess aufgesteckt. Der Hengst Spotted Eagle wurde in einem Korral angebunden und diente als Zielscheibe für die Schüsse der Soldaten. Einzig der junge George Long Grass überlebte, weil er geflüchtet war und das Massaker von einer Anhöhe über dem Canyon beobachtet hatte. Er wurde Zeuge des alkoholischen Wahnes der Soldaten nach dem Massaker.

Er hatte dem Befehl seines Grossvaters gehorcht, hatte den Hengst gerettet, aber man kann sich seinen Hass und seine Verbitterung aufgrund dieser Erlebnisse vorstellen, die ihn für den Rest seines Lebens verfolgen würden.

So begann für George Long Grass ein Leben des Herumirrens mit seinem Pferd. Er tötete, oft um sich zu verteidigen vor denjenigen für die „einzig ein toter Indianer ein guter Indianer“ war, aber auch aus Rache, oder um sich die Stuten für seinen Hengst zu besorgen, die er wollte. Er irrte so durch die meisten Staaten des Nord-Westens der USA und Kanada.

Er fand endlich Unterschlupf im Staate Michigan, wo er sich trotz schlechter Behandlung gegenüber den Indianern niederlassen konnte und 10 Morgen Land kaufen konnte. Er heiratete eine Frau, deren Bruder er umgebracht hatte und hatte mit dieser Frau zwei Töchter und zwei Söhne. Die Leopard-Stute, die er einige Jahre zuvor gestohlen hatte, gab ihm endlich den Nachwuchs, den er so sehnlich erwartet hatte: einen Ghost Wind Hengst, den er Blue Hawk nannte. Kurze Zeit später wurde Winged Hawk durch Wölfe angegriffen und verstarb an seinen Verletzungen.

George sagte, dass man schwarz-weisse Stute vom Appaloosa-Typ mit einem Ghost Wind-Hengst decken konnte und eine Chance hätte einen neuen Ghost Wind-Hengst zu erhalten. Wenn der Nachkomme kein Ghost Wind-Hengst war, konnte man das Produkt zum Belegen von gefestigten Leopard-Stuten gebrauchen, die blau stichelhaarig waren. Daraus konnte man dann die Nachkommen mit den typischen Farben am Gesicht, dem Schwanz, der Mähne und den vier Gliedmassen erwarten, mit den charakteristischen Kopf-Zeichnungen und den kleinen schwarzen Tupfen am Körper.

Es war eine gängige Praxis, dass ein Ghost Wind-Hengst eine Vielzahl von Stuten deckte, mit dem alleinigen Ziel einen neuen Ghost Wind-Hengst hervor zu bringen.

Ein Jahr nachdem er sich niedergelassen hatte, begann George Long Grass Probleme mit den Siedlern zu bekommen. Sie hatten das Land um ihn herum gekauft und begannen ihn einzukreisen. Von diesem Moment an ging alles schlecht. Es schien so, dass die Weissen in der Nachbarschaft darauf aus waren ihn zu vertreiben. Seine Herden brachen aus, seine Gehege und sein Umzäunungen wurden zerstört, die Mitglieder seiner Familie misshandelt. Trotz allem, nachdem er von weit her gekommen war, um dieses zu Hause zu finden, war er entschlossen zu bleiben.

Im Frühjahr des Jahres 1901 hatte George eben den jungen Hengst Blue Hawk eingeritten und war mit diesem ins Dorf geritten, um Einkäufe zu erledigen.

Bei seiner Rückkehr hat er sein Herde dezimiert vorgefunden, die Leopard-Stute, die er aus Dakota heimgebracht hatte, war ebenfalls getötet worden. Um die Lage noch zu verschlimmern, war ihr Körper über die Umrandung des Korrals gelegt worden. Das Haus und die Scheune waren niedergebrannt und er konnte keine Spur seiner Familie finden. Später fand er Überreste seiner Frau, seiner zwei Töchter und eines seiner Söhne in der Asche und der Ruine seiner Gebäude. Er fand nie irgendwelche Spuren seines zweiten Sohnes und blieb fest überzeugt, dass dieser hatte entkommen können. Aber er hat ihn nie wieder zu Gesicht bekommen und auch nie von ihm Reden gehört. Einmal mehr hatten ihn aber die Weissen unterschätzt. Er hatte die überstürzte Flucht von zwei weissen Männern während des Massakers beobachtet. Diese zwei Männer waren später unter mysteriösen Umständen verschwunden ohne eine Spur zu hinterlassen.

Im Herbst 1901 hat George beim Lesen der Zeitung von Kalifornien erfahren, dass Leute auf der Suche nach einem speziellen Pferdetyp waren. Da ihm nach dem Brand seines Heimes nichts mehr blieb, um den Bedürfnissen seines Hengstes nachzukommen, hat er auf die Annonce reagiert.

Er hat eine Antwort erhalten, die die Sendung eines Photos verlangte. Das Photo, das er gesandt hat, muss den Bedürfnissen der Interessenten entsprochen haben, denn er hat als Antwort die Hälfte des vereinbarten Preises erhalten, die andere Hälfte sollte nach der Lieferung bezahlt werden. George Long Grass hat das Pferd verladen und hat 50 Dollar an einen Mann bezahlt, der Blue Hawk begleiten sollte, damit er in gutem Zustand an seinem Zielort ankommen sollte. So hat Blue Hawk Michigan verlassen und ist im Süden von Kalifornien, im Bezirk San Diego angekommen in einer Ranch Namens „Desert Horse Ranch“.

George Long Grass blieb mit den neuen Besitzern in Kontakt und er erfuhr, dass der Hengst schon 2 arabische Stuten gedeckt hatte, die beide je ein Stutfohlen zur Welt gebracht haben. 1906 konnte er genügend Geld auftreiben, um sich in den Süden von Kalifornien zu begeben. Er stellte fest, dass das erste Stutfohlen ein Pferd mit „Blanket“ war, das das Graugen trug und dessen Farben verblassten, das andere war ein schwarzes Leopard-Stütchen. Die neuen Besitzer sagten, dass sie die Nachkommen dieses Hengstes sehr schätzen würden, und sie wollten mit ihm die Basis für ein grosses Zuchtprogramm legen. Sie liebten diesen Typ von Nez Percé Pferd, denn sie erhielten und bewunderten die schön geschwungenen Hälse, den die Araberstuten in der Nachzucht hervorbrachten.

George hielt regelmässigen Briefkontakt mit der „Desert Horse Ranch“ während mehreren Jahren aufrecht. Im Jahr 1918 wurde ein Hengstfohlen als Sohn von Blue Hawk geboren, der genau der Beschreibung von George entsprach, wie er den „Ghost Wind Stallion“ beschrieben hatte. Die Besitzer wollten, dass ihnen das George persönlich bestätigen würde. Sie liessen ihm das Geld für die Reise zukommen, die er im Jahr 1919 unternahm.

Hier sein Kommentar zu diesem Hengstfohlen: „Ein Fohlen im Alter von 6 Monaten mit einigen Tupfen ausschliesslich auf seiner linken Körperseite. Er glich Blue Hawk, es war ein Ghost Wind Hengst“. Er war der Sohn einer Araberstute aus dem Hengst King Saud (oder Sadd, oder Saad). Die Besitzer hatten entschieden die Tradition der Araber weiter zu führen und das Fohlen nach der Mutterlinie zu benennen. So nannten sie ihn also Pharaoh. Im Jahr 1919 ist Blue Hawk gestorben.

Blue Hawk war der letzte Ghost Wind Hengst, der einen indianischen Namen getragen hat. Die Pferde, die folgten, trugen einen Ägyptischen Namen oder den Zusatz Desert.

Im Jahr 1923 unternahm George Long Grass seine letzte Reise nach Kalifornien. Zuerst besuchte er den Ort unter einem grossen Baum, wo Blue Hawk begraben worden war. Pharaoh war jetzt ein Hengst von „15 Hands“. Er hatte eine schwarze importierte Leopard-Stute namens Tavisheen gedeckt. Man sagte, sie sei aus Mexiko importiert worden, aber, dass sie aus Argentinien stamme. Sie gebar im Jahr 1923 ein schwarzes Leopard-Hengstfohlen, das Desert King genannt wurde.

Den letzten Kontakt zu den Besitzern der Desert Horse Ranch hatte er im Jahr 1929. In einem Brief hatte er erfahren, dass der Hengst Pharoah tot sei und, dass sein Sohn Desert King an einen gewissen Ben Dobbs verkauft worden sei.

George Long Grass ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Sein Körper wurde gefroren, nahe dem Dorf Luzerne in Michigan, einige Tage vor Weihnachten im Jahr 1952 aufgefunden. Dieser phantastische Krieger ist ohne Freunde gestorben. Er hatte sein Leben den Weisungen seines Grossvaters geopfert und hatte glücklicherweise seine Erinnerungen mündlich weiter geben können. So konnten diese Überlieferungen von Don LaLonde niedergeschrieben und festgehalten werden. Ihm hatte er seine Geschichte, diejenige dieser phantastischen Pferde und die „heilige“ Mission seines Stammes, diese Pferde zu beschützen und zu erhalten, erzählt. Diese Legende basiert also auf einer mündlichen Erzählung eines direkt und aktiv involvierten Zeitzeugen.


Wer mehr über den „Lord of the Leopards“ Frank Scripter erfahren möchte, findet unter folgendem Link einen guten englischen Überblick: http://appaloosaterritory.com/Articles/scripter.html 

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